Die 7 schönsten Hill Stations in Indien
Die 7 schönsten Hill Stations in Indien

Die 7 schönsten Hill Stations in Indien

Der indische Sommer ist heiß, staubig und nur schwer zu ertragen. In Rajasthan, Delhi und den südlichen Bundesstaaten sind Temperaturen von über 45 Grad keine Seltenheit. Wer kann, flieht deshalb in die Berge. Vor allem die sogenannten Hill Stations – Bergorte auf meist 1.500 bis 2-000 Metern Höhe – sind ein äußerst beliebtes Ziel. Hill Station ist ein Begriff aus der britischen Kolonialzeit, wird aber heute noch im allgemeinen Sprachgebrauch in Indien verwendet.

Es folgen die 7 schönsten Hill Stations in Indien.

1. Shimla – Ein Stück England im Himalaya

Shimla ist die Hauptstadt des nordindischen Bundesstaats Himachal Pradesh („Schneebedeckte Provinz“). Früher, zu Zeiten Britisch-Indiens, war der auf 2.100 Metern gelegene Ort sogar die Hauptstadt Indiens – oder eigentlich die Sommerhauptstadt. Die Briten, die an ganz andere Temperaturen gewohnt waren, zogen in den heißesten Monaten hierher, wo die Luft frisch und die Temperaturen gemäßigt sind.

Tausende Bücher und Dokumente, Verwalter, Diplomaten und Politiker samt Familie und Dienern legten jedes Jahr die 350 Kilometer von Delhi nach Shimla zurück. Um diesen riesigen Umzug zu stemmen, wurde 1903 die Kalka-Shimla-Railway eröffnet. Die Schmalspurbahn ist als Toy Train (Spielzeugeisenbahn) bekannt und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Noch heute wird sie von einheimischen Pendlern und Touristen gleichermaßen benutzt.

Die Mall Road von Shimla ist der zentrale Treffpunkt der Stadt: Indische Touristen und die wenigen Ausländer, die nach Shimla kommen, spazieren an Cafés, Geschäften und Restaurants vorbei. Der britische Einfluss ist dabei überall zu spüren, nicht zuletzt an der neugotischen Architektur. Manchmal denkt man, in einem kleinen Dorf in England zu sein – nur die Himalayahänge im Hintergrund erinnern einen daran, dass man sich in Indien befindet.

Die Christ Church ist eine der schönsten Kirchen und die zweitälteste in Indien, das Postgebäude von Shimla das älteste des Subkontinents. Die Viceregal Lodge (die Residenz des Vizekönigs) wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, und ist heute ein sehr sehenswertes Museum.

Um Shimla herum liegen zahlreiche Ausflugsziele. Kufri ist ein kleines Dorf, in dem Touristen gerne Picknicks machen und wandern gehen. Solan (mit dem Toy Train zu erreichen) ist ein guter Ort, um das Leben in einer typischen Kleinstadt des Himalaya kennenzulernen. Der Jakhu Tempel ist mit einer Seilbahn zu erreichen und gewährt einen grandiosen Blick auf Shimla und Umgebung. Auch die riesige Hanuman-Statue, die dort steht, ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Shimlas. Um sich vor den vielen lebendigen Affen, die dort wohnen, zu wehren, kann man für 10 Rupien einen Stock zur Verteidigung mieten.
Nicht zuletzt das Zentrale Forschungszentrum für Kartoffeln ist ein guter Grund, Shimla zu besuchen…

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Shimla und die Christ Chruch

2. Manali – Die beliebteste Hill Station in Indien

Es sind hauptsächlich zwei Gruppen von Menschen, die nach Manali kommen: indische Paare auf Flitterwochen und ausländische Hippies. Denn beide kommen hier ganz auf ihre Kosten. Die frisch verheirateten Inder genießen die gute Luft und die schöne Natur, in den vielen Geschäften gehen sie shoppen, in den trendigen Cafés sitzen sie sich verliebt gegenüber. Die ausländischen Backpacker hingegen kommen aus einem anderen Grund hierher: Das Gebiet um Manali ist eines der größten Anbaugebiete für Cannabis in ganz Indien. Seit Jahrtausenden werden die Blüten der Indica-Pflanze hier zu dem traditionellen Charas (Hashish) verarbeitet. Seit einigen Jahrzehnten ist Cannabis in Indien illegal (außer in heiligen Orten wie z. B. Varanasi), doch die Pflanze spielt eine sehr wichtige Rolle in der indischen Tradition und Religion. Der Hindugott Shiva gilt als großer Liebhaber des Cannabisrausches.

Viele Touristen bedeutet leider viel Veränderung. Nur wenige der alten Bauernhäuser Manalis stehen noch. Überall entstehen neue und oft hässliche Hotels, die Geschäfte verkaufen billige Souvenirs und teure Klamotten. Das traditionelle Leben Manalis ist also hauptsächlich verschwunden.

Trotzdem ist Manali eine der schönsten Hill Stations in Indien: die majestätischen Berge beeindrucken zu jeder Jahreszeit, die Menschen sind freundlich und offen. Mit dem Auto oder Bus erreicht man einige spektakulären Orte, z. B. den Rohtang-Pass auf 4000 Metern Höhe. Das Parvati Tal – ein weitere Treffpunkt der Backpacker-Szene in Indien – liegt 80 Kilometer südöstlich von Manali. Im Winter schneit es in Manali, und viele Touristen aus Delhi, Mumbai oder Bangalore sehen hier zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee – ihre kindliche Freude an Faszination ist ansteckend.

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Landschaft um Manali

3. Kausani – Spektakuläres Panorama in der „Schweiz Indiens“

Mahatma Gandhi bezeichnete Kausani als die „Schweiz Indiens“. Der kleine Ort liegt auf 1900 Meter Höhe im nordindischen Bundesstaat Uttarakhand, wo sich mit Mussoorie, Almora und Lansdowne drei weitere wunderschöne Hill Stations befinden. Was Kausani aber von all den anderen Gebirgsorten Indiens unterscheidet: die spektakuläre Aussicht auf die höchsten Gipfel des Himalaya! Der Nanda Devi und Trisul sind beide über 7.000 Meter hoch und sind von fast jedem Standort in Kausani sichtbar.

Sonnenuntergänge und -aufgänge bewundern, kleine Spaziergänge in der Umgebung unternehmen, sich mit einer Tasse Chai aufwärmen – viel mehr gibt es in Kausani nicht zu tun. Doch gerade diese Ruhe, diese (für indische Verhältnisse) Unberührtheit verleihen Kausani seinen ganz eigenen Charme. Wer hierher kommt, der entflieht nicht nur der Hitze, sondern auch dem Lärm und dem Chaos der Großstädte. Etwas außerhalb von Kausani liegen die berühmten Shivatempel von Baijnath, die mindestens 800 Jahre alt sind. Bageshwar, eine weitere wichtige Tempelanlage, liegt 40 Kilometer östlich von Kausani.
Empfohlene Lektüre für die entspannten Tage in Kausani: die Autobiographie Gandhis, der hier einige Tage verbrachte.

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Ausblick von Kausani

4. Munnar – Die schönste Hill Station in Südindien

Wenn man an Berge in Indien denkt, ist der Himalaya die erste Assoziation. Doch auch in Südindien gibt es wunderschöne Hill Stations. Die vielleicht bekannteste ist Munnar. Sie wird auch das „Kaschmir Südindiens“ genannt und befindet sich in den Westghats in Kerala. Kilometerweit erstrecken sich hier Teeplantagen, in den umliegenden Wäldern leben Elefanten, Pferdehirsche und andere seltene Tierarten.

Munnar wurde im 19. Jahrhundert von britischen Abenteurern „entdeckt“. In den darauf folgenden Jahrzehnten errichteten sie einige wenige Straßen und Bungalows sowie eine kleine Kirche, später wurde hier auch Tee angebaut. Im Gegensatz zu Manali und Shimla ist Munnar noch immer ein kleines Dorf geblieben. Und so gibt es außer der beeindruckenden Naturlandschaft nur wenig zu sehen in Munnar. Wer also Lust auf etwas Sightseeing hat, der kann das 40 Kilometer entfernte Marayoor besuchen. Dieser Ort ist bekannt für seine Megalithen und Felsmalereien. Es wird angenommen, dass die Gegend um Marayoor bereits vor 10.000 Jahren bewohnt war.

Doch zurück nach Munnar: Wenn die Sonne über den Teeplantagen aufgeht, wenn man dem Gesang der Vögel lauscht, die frische, reine Luft einatmet und den Morgen mit einer Tasse ausgezeichneten Tees begrüßt, dann versteht man, warum Munnar als einer der schönsten Hill Stations Indiens gilt!

Die Schönsten Hill Stations in Indien
Die Teeplantagen von Munnar

5. Darjeeling – Tee, Toy Train und Tiger Hill

Ein Name, den jeder Teeliebhaber kennt: Darjeeling. Im 19. Jahrhundert kamen die Briten erstmals nach Darjeeling, das früher ein wichtiger Handelspunkt zwischen Indien und Tibet war. Die Ort liegt auf einer Höhe von 2.000 Metern, ungefähr 700 Kilometer von Kalkutta entfernt. Die Teeproduktion begann im Jahre 1856. Dank neuer Fermentationstechniken und dem einzigartigen Klimas Darjeelings wurde der hier produzierte Tee zu einem der weltweit bekanntesten. Heute werden jährlich mehr als neun Millionen Kilo Tee in Darjeeling geerntet.

Darjeeling ist auch für die Darjeeling Himalayan Railway bekannt. Gleich wie jener in Shimla ist auch der Toy Train von Darjeeling eine alte Schmalspurbahn, die noch heute von Einheimischen und Touristen gleichermaßen benutzt wird. Ein Teil der Strecke führt mitten durch die Stadt, nur wenige Zentimeter an den Waren der Gemüsehändler vorbei.

Der dritte und vielleicht wichtigste Grund, warum Darjeeling eine so beliebte Hill Station ist: Tiger Hill. Dieser Aussichtspunkt befindet sich nur wenige Kilometer außerhalb von Darjeeling und liegt auf fast 2600 Metern. Man erreicht ihn mit dem Jeep oder zu Fuß nach einem Spaziergang durch mehrere Teeplantagen. Vom Tiger Hill aus offenbart sich der Himalaya in all seiner atemberaubenden Majestät: das Kangchendzönga-Massiv ( der dritthöchster Berg der Welt) scheint nur einen Katzensprung entfernt zu sein. Auch der Mount Everest ist an wolkenlosen Tagen sehr gut sichtbar. Vor allem die Sonnenaufgänge sind spektakulär: die Gipfel der höchsten Berge der Welt erscheinen dann in einem orangenen Schimmer, Allein schon für diesen Ausblick lohnt es sich, nach Darjeeling zu kommen. Wenn die Fahrt dorthin dann noch mit dem legendären Toy Train erfolgt und man zur Ankunft mit einer dampfenden Tasse Darjeeling Tee empfangen wird – dann versteht man, warum Darjeeling die Queen of the Hills genannt wird!

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Der Himalaya von Darjeeling aus

6. Mussoorie – Schöne Hill Station in der Nähe von Delhi

Vor allem Indiens Hauptstadt Delhi kann im Sommer sehr anstrengend werden. Die Menschenmassen und der Verkehr machen die Hitze noch unerträglicher. Kein Wunder also, dass viele Menschen in die Berge fliehen. Einer der beliebtesten Zufluchtsorte für die Einwohner Delhis ist Mussoorie. Diese Hill Station liegt nur einige Kilometer von Dehradun (der Hauptstadt des Bundesstaates Uttarakhand) entfernt, und ist deshalb sehr gut zu erreichen: wer es sich leisten kann, fliegt mit dem Flugzeug von Delhi nach Dehradun. Mit dem Bus sind es sieben Stunden – für indische Verhältnisse absolut in Ordnung!

Mussoorie teilt sich mit Darjeeling den Spitznamen Queen of the Hills – und diese Würdigung ist gerechtfertigt! Denn Mussoorie bietet atemberaubende Aussichten auf den Himalaya, ist ruhig und mehr oder weniger frei von Verkehr. Einige architektonische Überbleibsel aus der britischen Kolonialzeit reihen sich an neue aber geschmackvolle Hotels, billige Teestuben und Tempel. Es ist ein großes Vergnügen, an der Mall – der Flaniermeile Mussoories – entlang zu spazieren und die frische Bergluft einzuatmen, traditionelle Wollkleidung zu kaufen, einen Chai zu trinken oder einfach die Sicht auf die Berge zu genießen.

In der Umgebung von Mussoorie bieten sich viele Ausflugsziele an, so z. B. mehrere Wasserfälle und Seen sowie die unberührte Hill Station Dhanaulti (ca. 20 Kilometer von Mussoorie).

Während Dehradun nicht äußerst sehenswert ist (aber über schicke Cafés und Restaurants verfügt), ist ein Besuch Haridwars sehr zu empfehlen. Haridwar ist einer der heiligsten Orte in Indien. Hier fließt der Ganges erstmals in die Ebenen ein. Außerdem findet in Haridwar („Tor zu Gott“) alle zwölf Jahre die Kumbh Mela statt, ein religiöses Fest, das mehrere Millionen Menschen anzieht.

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Blick auf die Hänge des Himalaya von Mussoorie aus

7. McLeod Ganj – Buddhisten, Backpacker und Bergbauern

Als Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama, 1959 aus Tibet fliehen musste, wählte er McLeod Ganj als sein Exil. Ihm folgten mehr als 80.000 tibetische Flüchtlinge, noch heute kommen jedes Jahr wietere 4.000 bis 5.000 dazu. Deshalb wird McLeod Ganj auch als „Little Lhasa“ bezeichnet (Lhasa ist die Hauptstadt Tibets und das spirituelle Zentrum des tibetischen Buddhismus). Das Tsuglagkhang-Kloster ist der Wohnort des Dalai Lama. Mehrmals im Jahr gibt er hier öffentliche Vorträge, zu denen Buddhisten aus der ganzen Welt kommen.

Wenn man durch McLeod Ganj läuft, sieht man aber nicht nur in rot gekleidete tibetische Mönche – auch zahlreiche Althippies und junge Backpacker bevölkern die chaotischen Straßen von McLeod Ganj.

Offiziell ist McLeod Ganj ein Stadtviertel von Dharamsala, einer Stadt mit 50.000 Einwohnern, die etwas weiter unten im Tal liegt. Wenn man von McLeod Ganj weiter bergauf fährt, gelangt man nach Bhagus Nag und Dharamkot. Früher waren diese beiden Dörfer noch Schauplatz eines ganz normalen Bauernlebens im Himalaya – heute sind sie eines der beliebtesten Ziele aller Indien-Backpacker. Dharamkot zieht besonders viele Israelis an, weshalb die Einheimischen es „Little Israel“ nennen. Anstelle von Samosas werden hier Falafeln und Hummus verkauft, man findet hier Cafés, Hostels und Yoga-Studios. Es ist also eine interessante Mischung an Menschen, die in Dharamsala zu finden ist. Auch deshalb zählt der Ort zu den beliebtesten Touristenzielen in Nordindien.

Weitere Gründe, warum McLeod Ganj eine der schönsten Hill Stations in Indien ist:

  • Das äußerst sehenswerte Tibet Museum
  • Der Triund Trek, der bis auf 2.900 Meter führt
  • Der große Wasserfall von Bhagsu Nag
  • St. John in the Wilderness, eine neugotische Kirche, die sich mitten in einem urigen Wald befindet
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Buddhistische Mönche in McLeod Ganj

Zusammenfassung: Die schönsten Hill Stations in Indien

1. Shimla
2. Manali
3. Kausani
4. Munnar
5. Darjeeling
6. Mussoorie
7. McLeod Ganj

Weitere Hill Stations in Nord- und Südindien

  • Gangtok
  • Kodaikanal
  • Lansdowne
  • Almora
  • Kasauli
  • Coorg

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