Eine Alternative zum Goldenen Dreieck
Eine Alternative zum Goldenen Dreieck

Eine Alternative zum Goldenen Dreieck

Das Goldene Dreieck – bestehend aus Delhi, Jaipur und Agra – ist die beliebteste Touristenroute in ganz Indien. Und das hat seine guten Gründe: Die Hauptstadt Delhi muss man gesehen haben, das Taj Mahal sowieso, und Jaipur bildet mit seinen märchenhaften Forts und Palästen das perfekte dritte Eck. 

Doch ein Blick auf die Landkarte Indiens macht klar: Das Goldene Dreieck ist bloß ein winzig kleiner Ausschnitt. So viel mehr gibt es in Indien zu sehen. Natürlich kann man auf einer einzigen Indienreise (oder auch in einem einzigen Leben!) nicht alles sehen. 

Wer also nur zwei Wochen hat und im Norden Indiens bleiben, trotzdem aber ein Indien fernab des Touristenpfades kennen lernen möchte – für den ist die hier vorgestellte Alternative zum Goldenen Dreieck perfekt!

Viel Spaß beim Lesen. 

Alternative zum Goldenen Dreieck

1. Delhi: Das Tor zu Indien

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Jama Masjid in Delhi

Eine Spitze des famosen Dreiecks übernehmen wir. Denn Delhi gehört einfach dazu. Delhi ist das Tor zu Indien und für die meisten Indienreisenden der erste Eindruck des Landes. 

Diese erste Eindruck ist leider nicht immer positiv. So manch einer fühlt sich von dem Chaos Delhis überfordert: Die Menschenmengen, der Smog, der Gestank, der Verkehr – all das kann gerade bei der ersten Indienreise etwas zu viel sein. 

Doch wer Delhi eine faire Chance gibt, wird dafür reichlich belohnt werden. Zusammen mit z. B. Kairo, Rom oder Istanbul gehört Delhi zu den Hauptstädten der Welt. So viel lebende Geschichte und Vielfalt findet man sonst fast nirgends auf der Welt.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall eine Übernachtung im gehobeneren Süden Delhis, wo es grüner, stiller und generell angenehmer ist. 

Wer drei bis vier Nächte in Delhi verbringt, kann jeden seiner Tage mit einem vollpacken.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Delhi gehören: 

  • Das Rote Fort
  • Die Jama Masjid
  • Die Lodi Gärten
  • Der Connaught Place
  • Der Qutub Minar
  • Der Lotus Temple
  • Das India Gate
  • Das Grab von Humayun
  • Die Purana Qila
  • Der Laxminarayan -Tempel
  • Das Viertel Hauz Khas
  • und noch viele weitere…

Mehr über Delhi ist in diesem Artikel zu lesen: Alles was Du über Delhi wissen musst

2. Mathura und Vrindavan: Krishnas heilige Städte

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Der Prem Mandir in Vrindavan

Nach einigen Nächten in Delhi, wenn man sich langsam an den Rythmus des Landes gewöhnt, geht die Reise erst richtig los. Der erste Stopp ist Mathura und das benachbarte Vrindavan – die zwei heiligsten Orte für alle Verehrer von Krishna. 

Denn der Gott soll hier als Jüngling gelebt und mit den Gopis, de jungen Kuhhirtinnen, seinen Unfug getrieben haben. Die beiden Orte, ja die ganze Region um Vrindavan und Mathura herum, stehen ganz im Zeichen Krishnas. Das ist an den vielen Pilgern zu sehen, die aus ganz Indien, ja aus der ganzen Welt hierherkommen – und an den Hunderten von alten und neueren Krishna-Tempeln. Auch die ISKCON – die International Society for Krishna Consciousness – hat hier einen ihrer Hauptsitze.

Mathura und Vrindavan sind aufgrund ihrer Atmosphäre von Religiosität und Spiritualität einzigartig. Jeder Tempel, jede Straßenecke hat eine Geschichte zu erzählen, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.

Vor allem zu Holi ist ein Besuch Vrindavans ein einzigartiges Erlebnis…

3. Gwalior: Das schönste Fort Indiens

fort von Gwalior
Das Fort von Gwalior

Auf dem Weg von Mathura nach Orchha, dem darauf folgenden Stopp, liegt Gwalior. Die 500.000 Einwohner große Stadt liegt im Schatten des Gwalior Forts, das zu den schönsten und imposantesten in ganz Indien gehört. 

Es wurde vor rund 1.400 Jahren erbaut und hat seitdem als Zentrum zahlreicher Königreiche gedient: das der Hunas und Moguln, der Jats und des Sultanats von Delhi. Somit ist es ein Spiegelbild indischer Geschichte. 

Auch der Jai Vilas Mahal (Palast) ist einen Besuch wert. Im europäischen Stil errichtet, weist es doch starke indische Einflüsse auf. Ursprünglich die Residenz eines Maharajas, beherbergt es heute ein sehenswertes Museum.

Gwalior ist bei weitem nicht so touristisch wie die bekannten Fort-Städte Rajasthans (wie z. B. Jodhpur oder Jaipur). Doch genau darin liegt der Charme: Wer nach Gwalior reist, lernt eine Seite Indiens kennen, die nicht jeder zu Gesicht bekommt – und sieht dabei trotzdem beeindruckende Architektur und ein Fort, das mit all denen in Rajasthan mithalten kann.

4. Orchha: Das Juwel

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Die Tempelstadt Orchha

Der Höhepunkt dieser Indien-Rundreise ist wohl Orchha. 

Diese kleine Ortschaft (mit knapp 10.000 Einwohnern für indische Verhältnisse ein Dörfchen) gehört zu den besten Geheimtipps für Indienreisen.

Denn Orchha hat einfach alles zu bieten: Zahlreiche Tempel, die zu den schönsten in ganz Nordindien gehören; einen Palast, der dem von Udaipur Konkurrenz macht; idyllische Dorfatmosphäre, wunderschöne Natur sowie einige gute Restaurants und familiäre Guest Houses.

Von Gwalior aus ist es eine kurze Taxifahrt (oder Zugfahrt bis nach Jhansi) nach Orchha. Sofort taucht man in den Genius loci Orchhas ein. Es gibt so gut wie keinen Verkehr. Kühe und einige Pilger teilen sich die verschlafenen Straßen. Unten am Fluss, wo die beeindruckenden Chhatris von Orchha stehen (siehe Foto), warten einige Chai-Wallas auf Kunden. Doch mehr ist in Orchha nicht los. Und genau das ist der Charme.

In Orchha kann man problemlos einige Tage verbringen. Man frühstückt in einem der wenigen Traveler-Cafes, die es hier gibt, besichtigt einen Tempel oder zwei, und verbringt den Rest des Tages mit Spaziergängen, Fahrradfahren oder Nichtstun.

Wer Zeit für einen Tagesausflug hat, kann z. B. nach Datia oder die weltbekannten erotischen Tempel von Khajuraho besuchen, die nur einige Stunden entfernt sind.

Die Chhatris von Orchha

6. Unumgänglich: Das Taj Mahal

Taj Mahal Indien
Das Taj Mahal

Diese Rundreise ist zwar eine Alternative zum Goldenen Dreieck – doch das Taj Mahal, der touristischste Ort Indiens, gehört zu jedem Urlaub in Indien dazu. 

Seit Jahrhunderten verzaubert dieser aus Marmor geschaffene Liebesbeweis die Herzen von Reisenden und Verliebten. Ganz egal, wie viele Fotos man von dem Taj Mahal gesehen hat – der Moment, wenn man im Morgengrauen zum ersten Mal das vollkommen reine, weiße Taj Mahal erspäht, ist unvergesslich. 

Agra war dreihundert Jahre lang die Hauptstadt des Mogulreiches. Kein Wunder also, dass das Taj Mahal nur eines aus einer Reihe von faszinierenden Bauwerken ist. Weitere Sehenswürdigkeiten in Agra sind:

  • Die Jama Masjid
  • Das Agra Fort
  • Das Mausoleum des Kaisers Akbar
  • Die verlassene Stadt Fatehpur Sikri
  • Die Altstadt von Agra

Nach einigen Tagen geht es schließlich mit dem Zug zurück nach Delhi.

Mit dem Zug durch Indien
Mit dem Zug durch Indien

7. Zurück in Delhi

Die zweiwöchige Reise durch Nordindien endet in Delhi. Wer noch Zeit (und Energie!) hat, der wird genügend Möglichkeit finden, sich die Zeit zu vertreiben. Denn Delhi ist eine wahrhaftig endlose Stadt. 

Weitere Sehenswürdigkeiten in Delhi: 

– Die Gärten: Delhi mag man sich als graue Großstadthölle vorstellen, doch in Wahrheit gibt es in Delhi unzählige Parks – ja ganze Wälder – die alle einen Besuch wert sind. Vor allem die Lodi Gärten, der Sunder Nursery Park und der Deer Park in Hauz Khas sind dabei hervorzuheben. 

– Die Museen: Delhi ist eine der kulturellen Hauptstädte des Subkontinents. Kein Wunder also, dass es hier zahlreiche erstklassige Museen gibt – z. B. die National Gallery of Modern Art oder das National Museum

– Die Märkte: Aus ganz Indien kommen die Menschen, um in Delhi ihre Waren zu verkaufen: Gewürze am uralten Chandni Chowk, Saris am Shankar Market, Luxuswaren am gehobenen Khan Market oder Handarbeiten aus ganz Indien im Dilli Haat.

Der Lodhi Garten in Delhi

Somit endet die rund zweiwöchige Rundreise durch Nordindien. Man hat die zu Unrecht oft übergangene Hauptstadt des Landes und mit Mathura und Vrindavan einen wichtigen Aspekt indischer Spiritualität kennengelernt.

Das imposante Gwalior Fort hat von Kriegern, Königen und Moguln, erzählt, während man mit Orchha ein wahres Kleinod gefunden hat. 

Und als wäre all das nicht genug an Eindrücken, steht das Taj Mahal als krönender Abschluss dieser Reise durch die Magie Indiens. Eine gute Alternative zum Goldenen Dreieck, oder?

Alternative zum Goldenen Dreieck: Die Etappe zusammengefasst

  1. Delhi
  2. Mathura und Vrindavan
  3. Gwalior
  4. Orchha
  5. Agra
  6. Delhi

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