Rajasthan: Im Land der Könige
Rajasthan: Im Land der Könige

Rajasthan: Im Land der Könige

Der Bundesstaat Rajasthan ist ein beliebtes Reiseziel und kulturelles Zentrum Indiens. Es lockt mit märchenhafter Architektur, atemberaubender Naturlandschaften – und der großen Gastfreundschaft seiner Einwohner.

Bunt und vielfältig

Rajasthan ist der flächenmäßig größte Bundesstaat Indiens. Große Teile davon macht die Thar Wüste aus, die sich bis an die Grenze zum Nachbarland Pakistan erstreckt. Rajasthan bedeutet „Land der Könige“: vor der Unabhängigkeit Indiens bestand der heutige Bundesstaat aus zahlreichen kleineren Fürstenstaaten. Deshalb ist die Gegend noch heute bekannt für seine luxuriösen Maharadscha-Paläste, geschichtsträchtigen Städte und imposante Befestigungsanlagen. Für viele ist Rajasthan das Sinnbild Indiens: bunt und chaotisch, und doch spirituell und geschichtsträchtig. Die Menschen Rajasthans sind gastfreundlich und neugierig, die Küche schmackhaft und in ganz Indien bekannt.

Jaipur – die pinke Hauptstadt

Jaipur ist mit seinen circa vier Millionen Einwohnern die größte und Hauptstadt Rajasthans. Sie ist eines der beliebtesten Touristenziele in ganz Indien und gilt als dritte Ecke des „Goldenen Dreiecks“ – die anderen beiden Orte sind Agra und Delhi. Es hat einen Grund, warum Jaipur bei Reisenden ganz oben auf der Liste steht: die Stadt verfügt über weltbekannte Bauwerke, einen riesigen Markt und viele ausgezeichnete Restaurants. In Jaipur übernachtet man in schönen Hotels, die dem westlichen Standard entsprechen.

Nur einige Kilometer außerhalb befindet sich das Amber Fort. Es zählt zu den größten und imposantesten Indiens, und stammt aus dem 10. Jahrhundert. Heute können seine herrschaftlichen Zimmer und meterdicken Wände besichtigt werden.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten Jaipurs zählt das Hawa Mahal, der „Palast der Winde“. Diese reich verzierte Fassade mit fast 1000 Fenstern diente vor Jahrhunderten den Harems-Frauen, um ungesehen auf die Straßen blicken zu können.

Jaipur wird die „pinke Stadt“ genannt – alle Häuser des Stadtzentrums wurden 1876, zu Ehren eines Besuches von Kronprinzen Albert Eduard, rosarot bemalt. Bis heute haben die Gebäude ihre extravagante Farbe behalten – und Jaipur seinen Charme.

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Udaipur – die romantische Stadt der Seen

Etwas nördlich von Jaipur liegt Udaipur. Sie wird von sieben künstlichen Seen verziert und deshalb die „Stadt der Seen“ und das „Venedig des Ostens“ genannt. Udaipur gilt als äußerst romantischer Ort: das viele Wasser, in dem sich prachtvolle Paläste und alte Brücken spiegeln, verleiht der Stadt eine ganz besondere Atmosphäre.

Der Stadtpalast, City Palace genannt, ist das wohl wichtigste Gebäude Udaipurs. Der Grundstein wurde vor fast 500 Jahren gelegt. Der Palast thront über der Stadt und über dem Pichola See, und ist der größte (und schönste!) Indiens. Der Lake Palace befindet sich auf einer winzigen Insel in der Mitte des Pichola Sees, und ist heute ein hochklassiges Hotel. Der Monsoon Palace ist ein weiteres Wahrzeichen Udaipurs: er wurde auf einem Hügel gebaut und bietet einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und Umgebung.

Udaipur wurde weltweit berühmt, als dort 1983 der James-Bond-Film Octopussy gedreht wurde. Seitdem kommen Fans des Agenten 007 in die Stadt, um die einstigen Drehorte zu besichtigen. Udaipur bietet somit für alle etwas: für Verliebte und Romantiker ebenso wie für Filmfans, Liebhaber der indischen Architektur, und überhaupt für alle, die den Zauber Rajasthans spüren möchten!

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Mount Abu – Heilige Stadt in den Bergen

Die Sommer sind heiß und trocken in Rajasthan. Um der Hitze zu entkommen, flüchten Einheimische wie Touristen gerne nach Mount Abu. Der kleine Ort liegt auf 1200 Metern und ist die einzige Hill Station des Bundesstaates. Um den von Palmen und Bergen umgebenen Nakki See gruppieren sich alte Tempel – und seit einigen Jahren auch viele Hotels. In Mount Abu verbringen auch viele indische Hochzeitspaare ihre Flitterwochen. Doch auch Architektur-Begeisterte kommen hier ganz auf ihre Kosten: Unweit von Mount Abu befindet sich der jainistische Dilwara-Tempel. Mit seinen unfassbar detaillierten Verzierungen gilt der ganz aus Marmor gebaute Tempel als Höhepunkt der jainistischen, ja vielleicht indischen Baukunst.

Jaisalmer – das goldene Wüstenjuwel

Mitten in der Thar Wüste, nicht weit von der pakistanischen Grenze, liegt Jaisalmer. Die Wüstenoase ist bekannt für seine Sandsteinbauten, die ihr den Spitznamen „Golden City“ verliehen haben. Über den traditionellen Gebäuden thront das Fort von Jaisalmer. Es ist eines der größten in Rajasthan – und sicherlich eines der beeindruckendsten!

Ein Aufenthalt in Jaisalmer sollte immer mit einer Wüstensafari verbunden werden. Fast alle Hotels der Stadt bieten einen zwei- oder dreitägigen Ausflug in die Thar Wüste an – mit Kamel, Zelt, Musik und Verpflegung. Allein der Sternenhimmel ist die Fahrt auf dem Kamelrücken wert.

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Jodhpur – die blaue Stadt

Wer nach Jaisalmer fahren möchte, macht erst einen Zwischenstopp in Jodhpur. Während Jaipur die pinke ist, wird Jodhpur die „blaue Stadt“ genannt. Die Häuser wurden zum Schutz vor Moskitos in hellem blau gestrichen. Außerdem gilt Blau als die Farbe der Brahmanen-Kaste. Jodhpur war einst der Sitz der Rajputen-Fürsten – dies bezeugen noch heute die vielen Paläste und Festungen der Stadt. Das Meherangarh Fort wurde auf einem Hügel errichtet und ragt hoch über Jodhpur hinaus. Von dort überblickt man die blauen Häuser der Stadt und die goldene Thar Wüste. Fünfhundert Jahre nachdem die Festung errichtet wurde, dient sie nun als äußerst sehenswertes Museum. Dort können die königlichen Räume und Möbel des einstigen Fürstenpalastes besichtigt werden.

Jodhpur ist bekannt für seine klassische rajasthani Küche: an jeder Straßenecke werden vor allem Samosas und Pakhoras angenboten. Das Joghurtgetränk Lassi schmeckt lecker und erfrischt – was gerade in den glühend heißen Sommermonaten sehr willkommen ist.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten Jhodpurs gehören der Ghanta Ghar, ein zweihundert Jahre alter Glockenturm im Zentrum der Stadt, und der Umaid-Bhavan-Palast. Dieser ist einer der schönsten Rajasthans, und gilt als Paradebeispiel einer Architektur, die westliche wie östliche Einflüsse miteinander verbindet. Heute beherbergt das pompöse Gebäude ein Luxushotel.

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Pushkar – Sehnsuchtsort für Pilger und Hippies

Pushkar ist eine beschaulicher Pilgerort und die heiligste Stadt in Rajasthan. Sie wurde um den Pushkar See gebaut. Der Legende zufolge soll der Hindu-Gott Brahma das Gewässer erschaffen haben. Es zählt zu den heiligsten in ganz Indien, wird von Hindus und Sikhs gleichermaßen verehrt. An seinen Ufern stehen zahlreiche alte Tempel. Der bekannteste der Stadt ist der Brahma Tempel. Er ist der einzige seiner Art. Neben den Millionen von Hindu-Pilgern kommen auch viele Rucksackreisende nach Pushkar. Die Hippies und Aussteiger finden in der Kleinstadt Ruhe, Spiritualität und viel umliegende Natur.

Jeden November findet in Pushkar – was übrigens „blauer Lotus“ bedeutet – der weltweite größte Kamelmarkt statt. Hunderttausende Händler und Neugierige aus dem ganzen Land kommen und verwandeln Pushkar in einen einzigen riesigen Bazar.

Nur einige Kilometer östlich von Pushkar liegt Ajmer mit seinen 500.000 Einwohnern. Die Stadt ist bekannt für das Grab Muinuddin Chishtis, eines wichtigen Sufi-Heiligen. Der Schrein wird von Muslimen, Hindus und Sikhs besucht – mehr als 150.000 Menschen kommen jeden Tag.

Die schönsten Forts Rajasthans

1. Mehrangarh Fort, Jodhpur

2. Jaisalmer Fort, Jaisalmer

3. Kumbhalgarh, Udaipur

4. Amber Fort, Jaipur

5. Chittor Fort, Chittorgarh

6. Jaigarh Fort, Jaipur

7. Taragarh Fort, Bundi

Off the Beaten Path – touristisch unberührtes Rajasthan

1. Mandore: alte Tempelstadt

2. Mandawa: gut erhaltene Havelis (palastartige Häuser)

3. Ajmer: heiliger Sufi-Schrein

4. Abhaneri: faszinierender Stufenbrunnen

5. Bikaner: imposantes Fort

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